Romantisch beseelt
Foto: Jacky Azoulai

Romantisch beseelt

Bruckners »Romantische« mit Sylvain Cambreling

Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
So, 18.12.2022 19:00 Uhr

4. Symphoniekonzert

Das große Abonnement

»Auf Flügeln des Gespräches« – Spielzeit-Essay von Alexander Meier-Dörzenbach.

Sylvain Cambreling Dirigent

Edgar Moreau Violoncello

Dutilleux »Tout un monde lointain« – Konzert für Violoncello und Orchester

Bruckner Symphonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 – »Romantische«

Sylvain Cambreling kam im nordfranzösischen Amiens zur Welt. Landsmann Henri Dutilleux wurde weiter südwestlich in Angers geboren. 400 Kilometer also trennen die Geburtsorte der beiden – und doch gibt es eine viel nähere Verbindung. Nämlich geschaffen durch Musik. Einige Werke von Dutilleux befinden sich im dirigentischen Repertoire Cambrelings, so auch das vielleicht inzwischen am häufigsten erklingende Werk aus der Feder des 2013 mit gesegneten 97 Jahren verstorbenen Komponisten: »Tout un monde lointain« für Violoncello und Orchester. »Eine ganz ferne Welt« also; als Stück Musik inspiriert durch Gedichte von Charles Baudelaire. So ist beispielsweise der zweite Satz mit »Regard« (»Blick«) überschrieben und bezieht sich auf das Baudelaire-Gedicht »Das Gift«, in dem es heißt: »Das Gift, das aus deinen grünen Augen rinnt … Seen, in denen meine Seele zittert und sich umgekehrt erblickt«. Ätherisch-faszinierende Musik, bittere Süße – und ein »giftiges« Cello …

Dieses »Gift« löst sich im Zeichen von Anton Bruckners choralartiger, dramatischer, weltaufgehender vierter Symphonie gänzlich auf. Diese Musik verströmt die Atmosphäre dankbarer Gelöstheit, mitschwingend ein Gefühl des angenehm Erhabenen – in Kombination mit dem inneren Bild einer herrlichen Landschaft, die bei klarem Himmel zu überblicken das Auge erfreut. Ein Symphonie-Beginn, an dem sich die Filmmusikkomponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ganz bewusst bedienten: eine sehr leise Streicherfläche, mit ruhenden Kontrabässen, auf denen die anderen Streicher sich tremolierend erheben. Dann ein einzelnes Horn mit einem schlichten Ruf. Eine Naturschilderung, eine Orchesterfläche voller Bilder. Kino für die Ohren.

 Einführungsveranstaltung  Olaf Dittmann führt 45 Minuten vor diesem Konzert in das Programm ein. Der Eintritt ist für Konzertbesucher frei! Die Einführungsveranstaltung findet im Großen Saal der Laeiszhalle statt und dauert 20 bis 25 Minuten.

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