Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), der im Michel beigesetzte zweite Sohn von Johann Sebastian, hat seine eigene Arbeit einmal so beschrieben: »Indem ein Musickus nicht anders rühren kann, er sey dann selbst gerührt; so muß er nothwendig sich selbst in alle Affeckten setzen können, welche er bey seinen Zuhörern erregen will...« 1768 kam er als Musikdirektor der Hauptkirchen nach Hamburg, komponierte vor allem geistliche Musik, aber auch unterhaltende »Repräsentationsmusiken«, darunter die sechs Hamburger Symphonien. Die etwa zehn Minuten lange Nummer 2 in B-Dur entstand 1773 und atmet noch deutlich den Geist des Vaters. In Barocktradition lässt Carl Philipp Emanuel Bach die Melodieläufe einander jagen. Der basso continuo (Generalbass) sorgt für ein stabiles Gerüst. Beeindruckend zudem, wie Bach im Mittelsatz die Klangmöglichkeiten der Streicher im piano auslotet. Der damals in Hamburg wirkende Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock lobte ihn bei seiner Grabrede passend als »tiefsinnigen Harmonisten, der die Neuheit mit der Schönheit vereinte«.
27.11.2016 - Hamburger Symphonie
Musikalische Leitung und Violine: Adrian Iliescu
Ensemble: Kammerorchester der Symphoniker Hamburg
Werke von C. P. E. Bach, Dvořák, Mozart