Jubilate-Amen op. 3

Max Bruch, der schon mit 15 Jahren Theorie- und Kompositionsschüler von Ferdinand Hiller wurde und sich auf Studienreisen über die Kompositionsstile seiner Zeit informierte, hat bekanntlich ein Schicksal: Heute begegnet man im Konzertleben fast nur noch seinem 1. Violinkonzert und dem Konzertstück »Kol Niedre«. Doch schätzte man im 19. Jahrhundert vor allem seine Chormusik. Vielleicht sind deren häufig pathetischen Texte, die uns heute in ihren Bildern und Formulierungen übertrieben erscheinen, ein Grund für das Vergessen. Bruch war im 19. Jahrhundert ein angesehener Orchester- und Chordirigent u.a. in Koblenz, Berlin, Liverpool und Breslau und seit 1891 Kompositionsprofessor an der Berliner Akademie der Künste. Er bewunderte besonders Johannes Brahms, an den er mit 26 Jahren schrieb, dass er »sich weigert, sich den modernen Irrtümern zu überlassen«.

Der Text des Hymnus »Jubilate. Amen«, den Max Bruch bereits mit 20 Jahren komponierte, ist eine deutsche Übersetzung des englischen Textes »Hark! the vesper hymn is stealing« (»Horch! wie übers Wasser hallend, klar die Vesperhymne klingt!«). Auch hier vertonte Bruch ein Naturbild. Der Solo-Sopran singt textgemäß von den Wellen im Mondenschein, die bald sanft, bald heftiger ans Ufer rollen; der Chor wirft refrainartig kommentierend sein »Jubilate. Amen« ein.
Max Bruch
Max Bruch

Historie

09.12.2018 - Stern von Bethlehem

Leo Hussain Dirigent

EUROPA CHOR AKADEMIE GÖRLITZ

Werke von Mendelssohn Bartholdy, Rheinberger, Honegger, Liszt und Bruch