Klavierkonzert Nr. 10 Es-Dur für zwei Klaviere KV 365

Mozarts Konzert für zwei Klaviere ist ein Unikat. Man kann sich leicht ausmalen, für welchen Anlass es 1779 entstand: Zum Hausgebrauch für Wolfgang und seine Schwester Maria Anna (»Nannerl«). Dem 23-Jährigen gelang ein Werk, in dem beide Solisten gleichwertige Aufgaben haben, mal einzeln solistisch und mal einander unterstützend auftreten. Auch Dialoge mit dem Orchester entstehen auf diese Weise. Und wer mag, kann Vergnügen an kleinen Wettkämpfen um die virtuose Vorherrschaft finden. Mit einem würdevollen Es-Dur beginnt der erste Allegro-Satz. Das folgende Andante lässt viel Raum für das gemeinsame Musizieren. Und das Rondo am Schluss überrascht mit einem kurzen Moll-Mittelteil, ohne allerdings in trüber Stimmung zu enden: Der Schluss bereitet wieder viel charmantes Vergnügen.

Bemerkenswert ist, dass dieses Konzert in einer Zeit entstand, die keineswegs die leichteste für den gebürtigen Salzburger war: Gerade war er von einer längeren Reise über München und Mannheim nach Paris zurückgekehrt, die seine letzte große bleiben sollte und die alles andere als erfolgreich verlaufen war. Er hatte in den bereisten Städten nicht wie erhofft eine Anstellung bekommen – der Wunderkind-Bonus war mit Anfang 20 aufgebraucht. Zudem war im Vorjahr Mozarts Mutter verstorben. Und dennoch: Die vier Hände fließen geschmeidig über die Tasten, von Gram keine Spur.
Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart

Historie

04.05.2018 - Bashkirova und Kozhukhin

Domingo Hindoyan Dirigent

Elena Bashkirova und Denis Kozhukhin Klavier

Werke von W. A. Mozart