10. Symphoniekonzert
Aktuelle Corona-Regeln
Für dieses Konzert gibt es keine Zutrittsbeschränkungen. Das heißt, am Einlass muss kein Impf-, Genesungs- oder Testnachweis vorgezeigt werden. Es gilt zudem keine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Um sich und andere zu schützen, empfehlen wir weiterhin, eine Maske zu tragen. Mehr Infos
»Was für die Raupe das Ende der Welt, ist für den Rest der Welt ein Schmetterling.« Lesen Sie den Text »Irisierende Farbwellen und weiße Stille« zu unserer Saison 21/22 von Alexander Meier-Dörzenbach.
Ligeti Concert Românesc
Bartók Konzert für Viola und Orchester Sz 120
Mussorgski Bilder einer Ausstellung (Orchesterfassung von Maurice Ravel)
Sylvain Cambreling Dirigent
Timothy Ridout Viola
Über sein rhythmisch mitreißend bewegtes „Concert Romanesc“ gab der siebenbürgische Komponist und langjährige Hamburgische Kompositionsprofessor György Ligeti einst zu Protokoll: »1949/50 hielt ich mich in Rumänien auf, studierte am Folklore-Institut in Bukarest, dann nahm ich teil an mehreren Reisen zum Aufzeichnen von teils rumänischer, teil ungarischer Volksmusik. Das vorliegende viersätzige Orchester-Konzert (mit Streicher- und Bläser-Soli) basiert auf einer Vielzahl rumänischer Volksmelodien, die ich aufgezeichnet habe, doch stammen sie überwiegend von Wachsrollen und Schallplatten aus dem Bukarester Folklore-Institut.«
Lange Zeit war für Ligeti die Musik Béla Bartóks der Dreh- und Angelpunkt seines kompositorischen Denkens: Es galt, das Volkstümliche in die Avantgarde zu überführen. Das volkstümliche Element in Bartóks eigenem Bratschenkonzert entfesselt sich allerdings erst im Finalsatz des Konzerts: Über einem Bordun-Quinten-Teppich tobt sich die Bratsche virtuos und säbeltanzend aus. An dem Werk komponierte Bartók in seinem Todesjahr 1945. Am 26. September des Jahres starb dieser an Leukämie – und das Konzert für Viola lag unvollendet auf dem Schreibtisch in der New Yorker Wohnung. So musste sich Bartóks einstiger Student Tibor Serly dem vorliegenden Material annehmen, um es zu vollenden. In diesem Konzert spielt Timothy Ridout, der Träger des ersten Sir-Jeffrey-Tate-Preises der Symphoniker Hamburg aus dem Jahr 2020, den Solopart. Wiederum ganz anders »zu Ende gedacht« erscheinen Mussorgskis bekannte „Bilder einer Ausstellung“ durch die Kaleidoskopbrille von Maurice Ravel, der das teilweise erstaunlich spröde Klavierwerk seines russischen Kollegen glänzen, sprudeln und beben lässt.
Einführungsveranstaltung Olaf Dittmann führt 45 Minuten vor diesem Konzert in das Programm ein. Der Eintritt ist für Konzertbesucher frei! Die Einführungsveranstaltung findet im Großen Saal der Laeiszhalle statt und dauert 20 Minuten. Bitte betreten Sie die Halle durch den Haupteingang und nehmen Sie rechtzeitig Ihre für das Konzert gebuchten Plätze ein.
Nun denke man sich jenen Wechsel von Tod und Geburt in unendlich schnellen Vibrationen, und man hat die beharrliche Objektivation des Willens, die bleibenden Ideen der Wesen vor sich, fest stehend, wie der Regenbogen auf dem Wasserfall. Dies ist die zeitliche Unsterblichkeit. In Folge derselben ist, trotz Jahrtausenden des Todes und der Verwesung, noch nichts verloren gegangen, kein Atom der Materie, noch weniger etwas von dem innern Wesen, welches als die Natur sich darstellt. Demnach können wir jeden Augenblick wohlgemut ausrufen: »Trotz Zeit, Tod und Verwesung, sind wir noch Alle beisammen!«
Arthur Schopenhauer: »Die Welt als Wille und Vorstellung« (1819)