Carminho, Tochter der bekannten Fado-Sängerin Teresa Siqueira, trat erstmalig im Alter von zwölf Jahren im Coliseu dos Recreios (Lissabon) vor Publikum auf. Sie studierte zunächst Marketing und Werbung – unter anderem auch, weil sie erkannte, dass Singen eine Reife und einen Horizont erfordert, den sie damals noch nicht hatte. Ein Jahr lang reist sie nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Erststudiums um die Welt, nimmt an humanitären Einsätzen teil und kehrt nach Lissabon zurück, fest entschlossen, sich nun ganz einer künstlerischen Karriere zu widmen.
"Fado", ihr erstes Album, wird 2009 veröffentlicht. Es erreicht auf Anhieb Platin-Status und wird von der britischen Zeitschrift "Songlines" als bestes Album des Jahres 2011 ausgezeichnet. 2011 arbeitet sie mit Pablo Alborán bei seinem Titel "Perdoname" zusammen und wird mit diesem Song sie erste portugiesische Künstlerin, die Platz 1 der spanischen Charts erreicht.
2012 veröffentlichte sie ihr zweites Album mit dem Titel "ALMA". Nach Tourneen durch Europa und die ganze Welt erfüllte sie sich ihren Traum von Aufnahmen mit Milton Nascimento, Chico Buarque und Nana Caymmi, was zu einer Neuauflage von "Alma" mit drei neuen Songs führte. Spätestens die ausverkauften Konzerte auf ihrer Tournee durch Brasilien bestätigten die allgemein vorherrschende Wahrnehmung von ihr als internationalste portugiesische Künstlerin. In Portugal wurde sie dementsprechend mit einem Golden Globe und dem Carlos Paredes Award ausgezeichnet.
"Canto" wird Ende 2014 veröffentlicht. Ihre ohnehin intensive Beziehung zu Brasilien erreicht einen weiteren Höhepunkt im Jahr 2016, als Carminho einer Einladung der Familie von António Carlos Jobim folgt und sie das Album "Carminho canta Tom Jobim" aufnimmt – ein Album, das zahlreiche Auszeichnungen bekommt und ebenfalls Platin-Status erhält.
"Maria" ist der Titel, den Carminho für das fünfte Album ihrer Karriere gewählt hat. Hier übernimmt sie auch erstmals die Produktion und präsentiert eigene Lieder. Ein aufregendes Album, das alles verarbeitet, was Carminho direkt von ihren Fado-Wurzeln gelernt hat, wobei sie die Wahrheit der Worte und der traditionellen Sprache respektiert, aber gleichzeitig einen freien und zeitgenössischen Blick auf die Welt wirft, die sie inspiriert, und vieles von dem neu interpretiert, was sie seit ihrer Kindheit mit dem Fado gelernt hat.
Laeiszhalle Hamburg
Martha Argerich, Bo Skovhus, Carminho & Band – »Dichterliebe« von Robert Schumann sowie portugiesischer Fado-Musik