Von Miriam Holzapfel
Im Malteserstift im Wilhelmsburg singen Kinder und Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit Musikern der Symphoniker Hamburg (heute: Viola und Cello) „Singen macht Spaß“, erst die Mädchen und die Damen, dann die Jungs und die Herren. Gibt es einen Unterschied? „Die Jungs singen lauter, die Mädchen singen schöner“, sagt Tarik. Und was ist jetzt wichtiger? „Am besten schön laut!“, kommt es aus der Reihe der Senioren. Und geht es auch schön leise? Aber ja.
Von den Kindern spielen fast alle ein Instrument, viele von ihnen Flöte. Melissa ist stolz, dass sie „Bruder Jakob“ auf der Querflöte spielen kann. Auf die Frage, wer von den älteren Herrschaften ein Instrument spielt, hebt nur eine Dame die Hand. Das waren eben andere Zeiten damals, Musikunterricht war nicht selbstverständlich.
Cellist Andrea Mereu spielt ein Menuett von Bach, die Kinder auf dem Boden schließen die Augen und hören konzentriert mit gespitzten Ohren zu. Anschließend erzählen sie, was sie zur Musik gesehen haben: „Ein Tulpenfeld!“, „Schneeflocken!“, „Alles gelb!“, „Alles weiß!“. Zusammen singt die Gruppe aus Jung und Alt das Volkslied von der Mutter, die vier Kinder hatte, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter.