Zwischenstand: "How I love you"

Veröffentlicht am MovINg Music

Michael Zlanabitnig über seine Erfahrungen mit MovINg Music

In Ägypten ist nicht nur der spätromantische deutsche Komponist Engelbert Humperdinck ("Hänsel und Gretel") bekannt und beliebt, sondern auch sein Namensvetter aus dem 20. Jahrhundert, der gleichnamige britische Schlagerpopsänger (hierzulande besser bekannt als "Engelbert"). Mit großer Begeisterung gehen die Jugendlichen der IVK 11 der Stadtteilschule am Hafen auf meine Bitte ein, "ihre" Musik vorzustellen, uns davon zu erzählen, was sie musikalisch bewegt und interessiert, sie durch ihr oftmals so bewegtes junges Leben begleitet.

Den Anfang macht die in Ägypten geborene Haya, deren Schickssal sie später über Aleppo in Syrien nach Deutschland führte. Sie verfasst einen berührenden Text über "Engelbert"'s Song "How I love you" - in dem sich ihre Träume, Hoffnungen und Gefühle spiegeln. "Music is the nutrition for love … music is a friend - wherever I go", liest sie vor, "once I moved here I felt like my soul was taken away from me and the only thing I saw hope in, was this song". Die anderen Schüler lauschen Haya andächtig, jeder spürt die Ernsthaftigkeit in ihren Worten. Es sind Geschichten wie diese, derentwegen MovINg Music so wertvoll ist. Wir kommen ins Gespräch, Musik liefert Gesprächsstoff.

Bei unserem nächsten Treffen erzählt Aziz von seinem Erlebnis mit Gabriel Fauré’s "Pavane", das er einige Wochen zuvor hier in der Runde zum ersten Mal gehört hat, als Ting-Shuo Chang es auf der Violine vorgespielt hat. Seither lässt es ihn nicht mehr los, "I listen to it at least 10 times a day". Beim Hören dieses Stückes vegesse er die schlechten und schwierigen Zeiten in seinem Leben, berichtet er mit leuchtenden Augen.

Musik baut Brücken, öffnet Herzen, heilt. Lehrt zuhören. Danke Musik und danke Haya und Aziz für den Mut, so wertvolle, starke Worte für Eure Musik zu finden!