Rachmaninow 3. und Barber Violinkonzert

Im 8. Symphoniekonzert am Sonntag, dem 7. April 2024, um 19:00 Uhr im Großen Saal der Laeiszhalle, schlagen wir mit drei in den USA entstandene Werke eine – hoffentlich in der Musik versöhnliche – Brücke von der Besiedelung Amerikas bis ins 21. Jahrhundert: James Lee III betrachtet sein 2021 uraufgeführtes Werk »Amer’ican« als direkte Antwort auf Antonín Dvořáks Symphonie Nr. 9 »Aus der Neuen Welt« und imaginiert unter anderem Szenen aus einer Zeit vor der Kolonisierung durch die Europäer. Sein Landsmann Samuel Barber feierte mit dem hochvirtuosen und emotionalen Violinkonzert op. 14 ab 1941 große Erfolge. Dagegen wurde Rachmaninows dritte Symphonie nach ihrer Uraufführung 1936 in New York von Kritikern – aus unserer Sicht völlig zu Unrecht – als altmodisches Alterswerk abgetan. In der Tat finden sich darin volksliedhafte Themen und romantische Schwärmerei, doch Rachmaninow kontrastiert diesen Gestus konsequent mit metrischen Wechseln und moderner Harmonik und entkräftet damit den Vorwurf, das Werk schwelge im russischen Traditionalismus. Solistin des Barber-Violinkonzertes ist Simone Lamsma, die musikalische Leitung des Abends liegt in den Händen von Jonathon Heyward.

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Die niederländische Geigerin Simone Lamsma wird von Kritiker:innen, Kolleg:innen und Publikum als eine der markantesten und fesselndsten Musikerpersönlichkeiten der klassischen Musik gefeiert. Mit ihrem umfangreichen Repertoire ist Simone Lamsma in den vergangenen Spielzeiten mit vielen der weltweit führenden Orchester aufgetreten. Sie hat dabei mit so bedeutenden Dirigenten wie Antonio Pappano, Paavo Järvi, Yannick Nézet-Séguin, Marc Albrecht, Simone Young, Kent Nagano, Jukka-Pekka Saraste, Jun Märkl, Jader Bignamini und vielen mehr gearbeitet. Zu den Höhepunkten der Saison 2023/24 gehören eine Residenz beim Royal Liverpool Philharmonic Orchestra sowie ihre Debüts bei den Wiener Symphonikern, dem Mostly Mozart Festival Orchestra New York und dem Baltimore Symphony Orchestra – die letzteren beiden unter dem in beiden Fällen dort just neu eingesetzten Musikdirektor Jonathon Heyward. Simone Lamsma ist mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Musikdirektor Vladimir Jurowski zur 100-Jahr-Feier des Orchesters in der Berliner Philharmonie aufgetreten.

Im Jahr 2022 wurde ihre jüngste Aufnahme mit späten Werken von Rautavaara, darunter eine Weltpremiere, mit den Malmöer Symphonikern und Robert Treviño für das Label Ondine mit großem Erfolg veröffentlicht. Weitere Aufnahmen umfassen das erste Violinkonzert von Schostakowitsch und »In Tempus Praesens« von Gubaidulina mit dem Netherlands Radio Philharmonic unter James Gaffigan und Reinbert de Leeuw bei Challenge Classics. Im Jahr 2019 wurde Simone Lamsma zum Fellow der Royal Academy of Music in London ernannt, eine Auszeichnung, die nur 300 ehemaligen Studierenden der Akademie zuteilwird und an Musiker:innen verliehen wird, die sich in ihrem Beruf besonders hervorgetan haben.

Jonathon Heyward gilt im Moment als einer der aufregendsten Dirigenten der internationalen Szene. Seit 2021 ist er Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie. Mit Beginn der Saison 2023/24 trat er zudem sein Amt als Musikdirektor des Baltimore Symphony Orchestra an, mit dem er bereits im März 2022 mit drei Konzerten – im Programm hier auch erstmalig die Symphonie Nr. 15 von Schostakowitsch – sein Debüt gab. Ab Sommer 2024 wird Jonathon Heyward Künstlerischer Leiter beim renommierten New Yorker »Lincoln Center Summer Orchestra«, dem früheren »Mostly Mozart Festival«. Zu seinen aktuellen Höhepunkten als Gastdirigent im Vereinigten Königreich zählen Debüts und Wiedereinladungen mit dem London Symphony Orchestra, BBC National Orchestra of Wales, BBC Symphony, Royal Scottish National Orchestra, The Hallé in Manchester, National Symphony Orchestra in Dublin und dem Schottischen Kammerorchester.