Genau genommen handelt es sich um einen Zyklus von vier Konzerten, die jeweils drei Sätze (schnell – langsam – schnell) umfassen. Der Frühling lässt im ersten Allegro die Natur gewissermaßen erwachen: Die Vögel trillern und zwitschern. Wie auch im dritten Satz entsteht hier der Eindruck von rauschenden Blättern und einer reinen, unverfälschten Naturidylle. Im mittleren Largo schläft ein Hirte. Während die Jahreszeiten des Übergangs, also Frühling und Herbst, in Dur gehalten sind, erleben wir den Sommer (wie auch den Winter) im Moll: Die Hitze hat den verliebten Hirten erschöpft, zwar singen auch hier die Vögel, und die Wespen brummen, doch im Finalsatz geht ein heftiges Gewitter nieder.
Im Herbst befinden wir uns auf einer Jagd, und besonders kunstvoll ist die musikalische Schilderung eines Betrunkenen: Die Streicher verschleiern den Klang, als werde unsere Wahrnehmung benebelt. Im Winter schließlich klirrt die Kälte, wir schlittern auf dem Eis und stapfen durch den Schnee. Und im zarten mittleren Largo lässt das Pizzicato der Solovioline an Schneeflocken denken.
25.12.2019 - Fensterrose: Weihnachtskonzert
Adrian Iliescu Violine
Werke von Vivaldi, Mahler und Beethoven