Hamburger Symphonie Nr. 5 h-Moll Wq 182/5

Mit seinen Hamburger Symphonien kombinierte der »Hamburger Bach« ganz im Sinne des in den 1770er-Jahren aufkommenden Sturm und Drang charaktervolle Stimmungswechsel, abrupte Kadenzabbrüche und stürmische Crescendi mit herzzerreißenden und poetischen Motiven. Der Zeitgenosse J. F. Reichardt bescheinigte ihm einen »originellen Gang der Ideen« und die »Mannigfaltigkeit und Neuheit in den Formen und Ausweichungen«. Die fünfte von diesen sechs Hamburger Symphonien für Streichorchester in h-Moll entstand wie die anderen 1773 und hat eine Spieldauer von gut zehn Minuten. Die drei Sätze – schnell, langsam, schnell – orientieren sich am damals gültigen Schema. Wie bei einem Concerto grosso sind Solo- und Tuttistimmen meist klar abzugrenzen.

Unweit der Laeiszhalle, in der Krypta der Hauptkirche Sankt Michaelis, ist noch heute das Grab CPE Bachs zu besichtigen. Vom Grabredner Friedrich Gottlieb Klopstock sind bedeutende Worte überliefert: Er sprach von dem »tiefsinnigen Harmonisten, der die Neuheit mit der Schönheit vereinte, der groß war in der vom Wort geleiteten, noch größer in der kühnen sprachlosen Musik«. Und genau davon legt diese Symphonie musikalisch beredtes Zeugnis ab.

Carl Philipp Emanuel Bach
Carl Philipp Emanuel Bach

Historie

19.01.2020 - Fenstersprossen: Bach, Mozart, Weill

Roland Kluttig Dirigent

Andrei Ioniţă Violoncello