Große Sommeroper 2025
Nach Debussys Pelléas et Mélisande (1902) und vor Messiaens Saint François d’Assise (1983) ist Poulencs »Dialogues des Carmélites« eine der drei bedeutendsten französischen Opern des 20. Jahrhunderts. Die Forschung zählt sie sogar zu den generell wichtigsten Werken des Musiktheaters im vergangenen Jahrhundert. Der Komponist griff darin auf einen historisch belegten Stoff zurück: Am 17. Juli 1794 wurden 16 Nonnen des Karmeliter-Ordens von Compiègne auf der Guillotine hingerichtet, da sie ihre Gelübde nicht brechen, ihren Glauben nicht aufgeben wollten. Die Oper gilt seit ihrer erfolgreichen (zunächst in italienischer Sprache gesungenen) Mailänder Uraufführung von 1957 als Plädoyer für den mutigen Kampf gegen unmenschliche Machtideologien. Alle international bedeutenden Opernhäuser haben sie seitdem in starken und berührenden Inszenierungen auf die Bühne gebracht.
Für die beiden sängerischen Jahrgänge des Master Oper der Hochschule für Musik und Theater Hamburg stellt das Werk eine willkommene Herausforderung dar. Die Aktualität des Stoffes und seiner Verarbeitung individueller und kollektiver Angst in krisenhaften Umbruchzeiten trifft auf eine herausragend begabte Gruppe von jungen Sängerinnen, die sich stimmlich wie darstellerisch mit all ihrem Können einbringen können. Die Große Sommeroper 2025 inszeniert Christian Poewe, Professor für Szenischen Unterricht. Am Pult der Symphoniker Hamburg steht Maestro Willem Wentzel.
Francis Poulenc »Dialogues des Carmélites«
Es singen die Sängerinnen und Sänger der Opernklasse
Die Große Sommeroper des Studiengangs Master Oper ist eine Produktion der Theaterakademie Hamburg im Rahmen der Reihe junges forum Musik + Theater.