3. Kammerkonzert
Solisten: Peter Dressel, Mateusz Dwulecki, Norbert Gauland, Michael Ranzenberger
Werke von Bach, Beethoven, Crespo, Dubois, Praetorius
Was wäre Weihnachten ohne Posaunen? Kein anderes Instrument verbinden wir enger mit kirchlicher Freude, mit besinnlicher Einkehr – und mit der alljährlichen Weihnachtsmarktbeschallung – als die musikgeschichtlich alte (so belegen es Gemälde aus der Renaissance) geschwungene Röhre. Dass die blechgeblasene Unterhaltung auch auf höchstem künstlerischem Niveau möglich ist, beweisen die Posaunisten der Hamburger Symphoniker mit einem Programm quer durch die Jahrhunderte.
Zum Programm:
Im Allgemeinen versteht man unter einem Posaunenchor heute ja die »verwässerte« Version: Trompeten, Hörner oder gar Holzblasinstrumente komplettieren meist die kirchliche Formation. Doch in diesem Kammerkonzert erleben wir den Posaunenchor in seiner reinen Wortbedeutung. Wie passend. Denn was wäre Weihnachten ohne Posaunen? Kein anderes Instrument verbinden wir enger mit kirchlicher Freude, mit besinnlicher Einkehr als die musikgeschichtlich alte Röhre. Dass die blechgeblasene Unterhaltung auch auf höchstem künstlerischem Niveau möglich ist, beweisen die Posaunisten der Symphoniker Hamburg mit einem Programm quer durch die Jahrhunderte.
Nur noch selten ist Michael Praetorius zu hören. Der 1571 in Creuzburg bei Eisenach geborene Komponist schuf zahlreiche Kirchenmusikwerke und steht als Musiktheoretiker, Organist und Hofkapellmeister für den Beginn der Barockzeit. Sein Wirken greift jedoch auch zurück auf die Renaissance. Und die fröhlichen bis besinnlichen Tänze, die er im Stile dieser Epoche schuf, zählen zu den bekannten und auch heute noch beliebten Werken aus der frühen Neuzeit.
Mit Johann Sebastian Bachs barocken Evergreens, die zu Recht zum musikalischen Allgemeingut zählen, schreiten wir in der Musikgeschichte vorwärts. Und dann ein weiterer Zeitsprung zum Impressionisten Claude Debussy. Dass die Posaune regelrecht »singen« kann, erleben wir mit diesen echt französischen Chansons.
Pierre Max Dubois wurde 1930 ebenfalls in Frankreich geboren und lernte unter anderem bei Darius Milhaud. Das Verspielte seines Lehrers ist auch noch in dem Quartett zu hören, das Dubois ursprünglich für sein Lieblingsinstrument Saxophon verfasste. Heiter bis verträumt der Ton – eine Herausforderung für die Posaunen, die wir oft als etwas »schwerfällig« ansehen.
Sind Christmas Carols und Weihnachtslieder eigentlich dasselbe? Darüber lässt sich trefflich streiten. Festzuhalten ist zumindest, dass die englisch-amerikanische Tradition der Gesänge zum Fest meist romantisch-kitschiger daherkommt als die vom Protestantismus geprägte deutsche. Egal. Hauptsache, Musikern und Zuhörern wird’s warm ums Herz. Aus dieser Klangseligkeit brechen die Mythen und Legenden des amerikanischen Komponisten Eric Ewazen, der das Stück extra für ein Posaunenquartett schrieb, bewusst aus. Hier erleben wir die dem Instrument ursprünglich innewohnende Archaik in purer Form.