Bassist
Franz-Josef Selig ist international einer der renommiertesten Sänger der Rollen des seriösen Bass-Fachs wie Gurnemanz, König Marke, Sarastro, Rocco, Osmin, Daland, Fiesco und Fasolt und an allen großen Opernhäusern der Welt (u. a. Bayerische Staatsoper, Wiener Staatsoper, Mailänder Scala, Teatro Real Madrid, die Pariser Opernhäuser bis zur Metropolitan Opera New York) sowie bei renommierten Festivals wie den Bayreuther, Baden Badener und Salzburger Festspielen und dem Festival d‘Aix-en-Provence zu Hause. Dabei waren und sind namhafte Orchester und Dirigenten seine Partner, darunter Sir Colin Davis, Christian Thielemann, Sir Simon Rattle, Marek Janowski, Zubin Mehta, Semyon Bychkov, Riccardo Muti, Yannick Nezét-Séguin, Antonio Pappano, Philippe Jordan, Daniel Harding und viele andere.
Der Künstler schloss zunächst an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln das Studium der Kirchenmusik ab, bevor er in die Hochschulklasse Gesang von Claudio Nicolai wechselte. Anfangs gehörte er sechs Jahre als Ensemblemitglied dem Essener Aalto-Theater an. Seither ist Franz-Josef Selig als freischaffender Sänger tätig.
Die Spielzeit 2019/20 hält erneut wichtige Partien seines Fachs für Franz-Josef Selig bereit: konzertant ist er Rocco in Beethovens Fidelio unter Parvo Järvi beim NHK in Tokyo und Hunding (Die Walküre) in der Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Marek Janowski. Am Theater an der Wien wirkt er in Spontinis La Vestale unter dem Dirigat von Bertrand de Billy mit, an der MET in New York in einer Neuinszenierung von Wagners Fliegender Holländer (Partie: Daland) unter Valery Gergiev und am Royal Opera House in London Tristan und Isolde (Partie: König Marke) unter Semyon Bychkov.
Im Konzertbereich kann man den Sänger anlässlich des Beethoven-Jubiläums diverse Male mit dessen 9. Symphonie erleben: darunter im Concertgebouw Amsterdam unter Franz Welser-Möst, beim Prager Frühling unter Cornelius Meister und beim Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti. Ein Abstecher in zeitgenössisches Repertoire mit Sofia Gubaidulinas Oratorium Über Liebe und Hass (welches er bereits uraufgeführt hat) bei den Hamburger Symphonikern steht ebenfalls auf der Agenda.
Zusätzlich zu seinen zahlreichen Konzert- und Opernengagements findet der Sänger Zeit für Liederabende, zuletzt mit Gerold Huber in London, Madrid, Kattowitz und Köln. In dieser Saison tritt er mit Gerold Huber u.a. in Brüssel am Théâtre Royal de la Monnaie mit einem Programm bestehend aus Liedern von C. Loewe, H. Wolf und R. Stephan auf.
Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen dokumentieren die künstlerische Bandbreite dieses außergewöhnlichen Sängers - von Bachs Matthäus-Passion über Mozarts Zauberflöte (Royal Opera London/Sir Colin Davis), Don Giovanni (Wiener Staatsoper/Riccardo Muti), Le nozze di Figaro (Salzburger Festspiele/Nikolaus Harnoncourt), Die Entführung aus dem Serail (Gran Teatre del Liceu/Ivor Bolton/Christoph Loy) bis L’incoronazione di Poppea (Gran Teatre del Liceu/David Alden/Harry Bicket).
Die Partie des Gurnemanz in Wagners Parsifal nahm er sowohl unter Christian Thielemann (Wiener Staatsoper, erschienen bei Deutsche Grammophon) als auch mit Marek Janowski und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Pentatone) auf. Die DVD der Produktion Der Ring des Nibelungen (DG, Produktion der Metropolitan Opera New York, 2010) mit Franz-Josef Selig als Fasolt erhielt 2013 den Grammy Award als beste Opernaufnahme.
Aus dem Jahr 2013 ist inzwischen auch eine DVD Der Fliegende Holländer von den Bayreuther Festspielen erschienen (Thielemann/Gloger). Im Juni 2014 erschien seine erste Lied-CD mit Gerold Huber am Klavier. Unter dem Titel Prometheus (AVI) vereinigt sie Lieder von Schubert, Wolf und Strauss. Im Juli 2015 wurde von der Deutschen Grammophon eine neue Aufnahme von Mozarts Entführung aus dem Serail unter der Leitung von Yannick Nezét-Séguin (Produktion Sommer 2014 am Festspielhaus Baden-Baden) und gerade erst die Zauberflöte (Produktion Frühjahr 2018 am Festspielhaus Baden-Baden) auf CD veröffentlicht.