Sopranistin
Johanna Winkel gab ihr internationales Debüt als Solistin 2008 in Nantes mit Concerto Köln unter der Leitung von Peter Neumann und erarbeitete sich schnell einen hervorragenden Ruf im Oratorienfach. Jeffrey Tate, Andreas Spering, die NDR Radiophilharmonie, die Hamburger Symphoniker, das Freiburger Barockorchester, aber auch der Tschechische Philharmonische Chor Brünn und die Chöre von RIAS und NDR wurden aufmerksam und engagierten Johanna für ihre Konzerte.
Sie bewies sich zunächst in der historischen Aufführungspraxis Alter Musik und erweiterte ihr Repertoire stetig hin zur Romantik und Moderne.
Johanna ist seither weit gereist. Neben Konzerten im Inland, in Luzern, Brüssel, Oslo, Paris und Moskau stehen Tourneen nach Vancouver und Montréal (mit Frieder Bernius und dem Stuttgarter Kammerchor) sowie nach Lima, São Paulo und Rio de Janeiro (mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und Hans-Christoph Rademann). Außerdem sang sie u.a. das „War Requiem“ in der Tonhalle Zürich, den „Messias“ im Teatro Colon Buenos Aires, das „Deutsche Requiem“ in Tel Aviv und gastierte in China mit dem Shanghai Symphony Orchestra.
Gleichzeitig ist Johanna regelmäßig auf der Opernbühne zu erleben. Nach Mimì, Donna Elvira und Micaëla im Gesangsstudium gestaltete sie z. B. Alcina (Markgräfliches Opernhaus Bayreuth), Rosalinde (Erfurt) oder zuletzt Beethovens Leonore (Hildesheim).
Johanna vermag heute die Vorzüge aus Alter Musik, Oper und Romantik in jeglichem Repertoire anzuwenden: sie singt körperhaft und expressiv, jedoch mit präziser Stimmführung und einem geschulten Ohr für Polyphonie. Unabhängig von der jeweiligen Epoche besticht außerdem, wie schnell und sicher Johanna selbst unbekannten und modern-komplexen Notentext verinnerlicht.
Johanna ist Solistin auf etlichen Rundfunk-Mitschnitten und CD-Aufnahmen. Zu ihren Aufnahmen gehört etwa Spohrs Oratorium „Die letzten Dinge“ mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, das 2014 in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen wurde. Der Mitschnitt von Schönbergs „Moses und Aron“ (Konzerte im Teatro Real Madrid und in der Berliner Philharmonie mit dem SWR Sinfonieorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling) wurde für den Grammy 2015 nominiert.