»IM KONZERT WIRD DAS ÄSTHETISCHE ERLEBNIS ALS SINNVERMITTELNDE ERFAHRUNG GESTALTET.«
Die Laeiszhalle, Heimat der Symphoniker Hamburg, wird seit einigen Jahren behutsam modernisiert. Im Zuge der notwendigen Arbeiten beginnt die Spielzeit 2024/2025 der Symphoniker erst im Oktober, und zwar mit einem der romantischsten Werke der Geschichte: Hector Berlioz’ »Roméo et Juliette« – gleichsam eine Liebeserklärung der Symphoniker an die Laeiszhalle und für Chefdirigent Sylvain Cambreling das gelungenste Werk des Komponisten, der in der Musikgeschichte wie kaum jemand anderes für Erneuerung steht.
Die berühmte Liebesgeschichte ist Ankerpunkt für den großen thematischen Bogen der Spielzeit 2024/2025. Ein Höhepunkt um die Themen Liebe, Leben und Tod wird im Februar mit dem berühmten Requiem von Giuseppe Verdi erreicht, in der eine Totenmesse einem weltlichen Drama um das Jüngste Gericht weicht. Mit Olivier Messiaens »Des canyons aux étoiles ...« und dessen musikalischer Lobpreisung der Schönheit der göttlichen Schöpfung widmen sich die Symphoniker zum Ende der Spielzeit ganz aktuellen Fragen: Lassen sich in Zeiten von Klimawandel und Naturkatastrophen die Schönheit der Schöpfung und Menschlichkeit noch ohne Vorbehalt denken?
Das Programm belegt einmal mehr, dass die Symphoniker Hamburg das ästhetische Erlebnis im Konzert als sinnvermittelnde Erfahrung gestalten. Auch die dringlichsten Fragen unserer Zeit – Erhalt unserer Lebensgrundlage, des Friedens und der Freiheit – sind kulturelle Fragen, über die sich durch die Musik Relevantes artikulieren lässt. Ihre Konzerte gestalten die Symphoniker mithin als ein Ereignis, in dem aus Klang Sinn entstehen soll.
Mit Sylvain Cambreling an der Spitze, Han-Na Chang als Erster Gastdirigentin und vielen jungen Dirigierenden der ersten Reihe sind die Symphoniker hervorragend dafür aufgestellt, das Versprechen der Musikstadt Hamburg in konkrete sinnliche Erlebnisse zu verwandeln.
In diesem Sinne wünsche ich den Symphonikern und ihrem Publikum eine spannende und inspirierende Spielzeit!
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien