Und was hat Anton Bruckner in einem Kammerkonzert zu suchen? Mit dem Schöpfer gewaltiger Symphonie-Berge bringt man diese kleine Form ja kaum in Verbindung. Doch es gibt sie in seinem Œuvre, wenn auch überaus spärlich. Bruckners zwischen der 5. und der 6. Symphonie entstandenes Streichquintett ist ein höchst reifes Stück mit einer grandiosen Architektur. Er schrieb es auf Drängen des Geigers Josef Hellmesberger, der dann aber beim Proben über regelrechte Fingerschmerzen klagte. Das Werk war dennoch ein kolossaler Erfolg. Bruckner gelang es, seine symphonische Kunst in eine kleine Besetzung zu überführen. Und auch auf die tiefe Religiosität und die Naturschwärmerei, die den meisten seiner Werke eigen ist, mussten die Fans nicht verzichten.
Historie
19.04.2018 - Bruckners kleine Form
Musiker: Makrouhi Hagel, Mihela Brecelj, Daniela Frank-Muntean, Sebastian Marock, Mariusz Wysocki und Li Li