Die Passacaglia für Orchester ist das erste Werk, dem Anton von Webern als 25-Jähriger eine Opuszahl gab. Sie markierte damit 1908 das Ende der Ausbildung bei Arnold Schönberg; der Komponist selbst sprach von seinem »Gesellenstück«. Als Sohn eines erfolgreichen Bergbauingenieurs hatte Anton von Webern bereits als Kind in Graz und Klagenfurt privaten Klavier-, Violoncello- und Kompositionsunterricht erhalten, später Musikwissenschaft in Wien studiert und war dann als bevorzugter Schüler neben Alban Berg zu Schönberg gestoßen.
Die fortschrittliche Ästhetik der Zweiten Wiener Schule forderte eine krasse Erweiterung der Melodik – allerdings oftmals mit Rückgriff auf traditionelle Satzformen. Und so wählte Anton von Webern das barocke Passacaglia-Modell, dem als Gerüst eine stets in gleicher Form wiederkehrende (ostinate) Bassformel zugrunde liegt, über welcher sich dann eine Kette von Variationen erhebt.
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