Als Han-Na Chang vor gut einem Jahr erstmals am Pult der Symphoniker Hamburg stand – und sofort alle, wirklich alle Beteiligten mitriss – stand unter anderem Musik von Saint-Saëns auf dem Programm: dessen Cellokonzert Nr. 1 mit Mischa Maisky als Solist. Heute, zu ihrem Antrittskonzert als neue Erste Gastdirigentin der Symphoniker Hamburg, ist Han-Na Chang erneut mit Mischa Maisky zu erleben. Dieses Mal mit Schostakowitschs Cellokonzert.
Doch zuvor hören wir Gioachino Rossini, der mit 37 Jahren bereits seine letzte Oper schrieb: »Guillaume Tell«. Die Uraufführung des dreistündigen Werks über den Aufstand der Schweizer gegen den tyrannischen Reichsvogt Gessler, über Vater(lands) liebe, Freiheitsbestrebungen und Volkes Stimme, ging im August 1829 an der Académie Royale de Musique in Paris über die Bühne. Das trappelnde Thema des schnellen Teils der Ouvertüre zu »Wilhelm Tell« wurde zum gefühlten »Weltkulturerbe peppiger Klassik« zusammen etwa mit dem »Cancan« aus Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«. Wenn es in Trickfilmen, Hollywood-Movies oder Werbespot-Zusammenhängen um »Schnelligkeit« und (vermeintlichen) »Triumph« ging, dann war das sich aus schmetternden Schnelltonrepetitionen ergebende Thema flugs zur Hand.
Diese Motivik, dieses Stück »heitere Klassik« fand übrigens noch in Dmitri Schostakowitschs allerletzter Symphonie Verwendung. Doch das Rossini-Zitat als vermeintlicher Zubringer »heiterer Klassik« tönte im Jahr 1972 plötzlich bitter – und eigentlich todtraurig.
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