Symphonie in D-Dur

Beginnen wir mit dem heute etwas in Vergessenheit geratenen Luigi Cherubini, dem 1760 in Florenz geborenen Komponisten, den Beethoven einst für den größten zeitgenössischen Meister seiner Zunft hielt und den auch Brahms noch hoch verehrte. In seinem 82-jährigen Leben wirkte er vor allem in London und Paris und machte mit Opern von sich reden. Seine einzige Symphonie schrieb er 1815 als Auftragswerk der Londoner Philharmonic Society; am 1. Mai desselben Jahres wurde das etwa halbstündige Werk dort uraufgeführt. Cherubini präsentiert sich hier als ein wahrer Klassiker – der nur hin und wieder schon romantische Elemente aufnimmt.

Nach einer Largo-Einleitung startet der erste Satz mit verspielten Streicherlinien. Heiter geht es zu: Auch das zweite Thema, das in a-Moll vorgestellt wird, erklingt schon bald im Dur. Dieses Allegro beeindruckt mit durch die Stimmgruppen wandernden Motiven; es herrscht bei aller Übermütigkeit Formstrenge, nie droht man den Überblick zu verlieren. Im folgenden zweiten Satz spielen die ersten Violinen sowohl das Hauptthema als auch das kontrastierende zweite Thema. Hübsch ist dann das Minuetto mit seinem Trio, das vor allem den Bläser einiges abverlangt. Das finale Allegro assai ist ein Dorado für Klassik-Formliebhaber: Wieder haben wir es mit einer Sonatenform zu tun, zudem unterzieht Cherubini die Themen einen kontrapunktischen Behandlung.
Luigi Cherubini
Luigi Cherubini

Historie

17.11.2016 - Primo Corno Assoluto

Dirigent: Giacomo Sagripanti

Horn: Alessio Allegrini

Komponisten: Cherubini, Haydn, Mozart, Strauss