Cinco canciones negras

Xavier Montsalvatge – 1912 in Katalonien geboren, 2002 in Barcelona verstorben – liebte kubanische Klänge; an der Costa Brava hatte er katalanische und kubanische Seeleute gefragt, ob sie ihm entsprechende Melodien »aus der Ferne« vorsingen oder vorpfeifen könnten. (Montsalvatge begab sich also gewissermaßen wie Béla Bartók in Siebenbürgen auf Volksmusik-Recherche-Reise.) Der Autor Roger Evans schreibt in seiner Montsalvatge-Biographie: »In Barcelona, welches noch vom Krieg verwüstet und durch das Franco Regime isoliert war, konnte man kein mobiles Aufnahmegerät auftreiben, aber Montsalvatge unterhielt die Seeleute mit Freundlichkeit und Wein, bis sie ihre besten Habaneras für ihn sangen, die er fieberhaft per Hand notierte. Wie so oft bei solchen Projekten, konnten die Männer nicht glauben, dass ein so distinguierter Mann von Welt ihre oft rauen und anzüglichen Lieder hören wollte. Zu Montsalvatges Verdruss versuchten sie daher zunächst, [die jeweiligen Melodien] operettenartig für ihn anzustimmen.« Montsalvatge sei es dann doch mit der Hilfe des regionalen Weins gelungen, sie zu überzeugen und die Lieder ihrer Arbeit und Freizeit für ihn zu singen.« Das Wiegenlied »Canción de cuna para dormir a un negrito« aus dem Zyklus wurde zu einem seiner beliebtesten und erfolgreichsten Werke ...

Xavier Montsalvatge
Xavier Montsalvatge

Historie

25.06.2022 - World Music

Martha Argerich, Rachel Fenlon, Martín García García, Catriona Morison, Akane Sakai, Mauricio Vallina, Aka Moon

Werke von Lutosławski, Montsalvatge u.a.