Zum Konzert: Wie ein Thema quer durch die Kunstgattungen mäandern kann, zeigt Janáčeks Streichquartett Nr. 1 aus dem Jahre 1923. Er nahm sich „Die Kreutzersonate“ als Grundlage, eine Novelle, die Tolstoi wiederum auf Basis von Beethovens 9. Violinsonate geschrieben hatte. Was Beethoven in seinen Streichquartetten mit der Werknummer 59 trieb, entbehrte hingegen so sehr jeglicher Vorlage, dass seine Zeitgenossen nur den Kopf schüttelten. Heute längst etabliert, galten sie damals als unhörbar. Um Schuberts einziges, in seiner Klangfülle beinahe orchestrales Streichquintett zu spielen, holt sich das 2013 von den Streicherstimmführern der Symphoniker gegründete Laeisz-Quartett die Solocellistin Ruodi Li als Unterstützung hinzu.