Der Pariser Komponist Hector Berlioz hatte im 19. Jahrhundert – und hat noch heute – manchen grandiosen Erfolg. Seine Oper »Benvenuto Cellini« über einen Renaissance-Maler im Rom des 16. Jahrhunderts zählt jedoch nicht dazu, zu gewaltig sind wohl die Anforderungen an die Sänger. Berlioz, der selbst einmal nach Rom reiste, war allerdings pfiffig genug, die Ideen, die in die Oper geflossen waren, nicht in den Müll zu werfen. In seine knapp zehn Minuten lange Konzertouvertüre »Le carneval romain« (Der römische Karneval), die seit der Uraufführung unter seiner eigenen Leitung 1844 in Paris als höchst beliebtes eigenständiges Konzertstück gilt, übernahm er nur die besten Teile. Das Ergebnis ist eine Art Symphonische Dichtung, die das Amüsanteste des Karnevals vertont: Pferderennen genauso wie das Geplänkel der maskierten Menschen und das tanzende Volk. Berlioz gelingt es, schwungvolle und mal auch getragene Melodien mit betont ausgelassenen Rhythmen samt Schlagwerk-Gerassel zu verbinden.
10.12.2017 - Martha Argerich
Ion Marin Dirigent
Martha Argerich Klavier
Werke von Berlioz, Schumann und Brahms
05.01.2020 - Fensterachse: Haspa-Neujahrskonzert
Sylvain Cambreling Dirigent
Andrei Ioniţă Violoncello
Werke von Berlioz, Tschaikowsky und Dvořák