Kinderszenen für Klavier op. 15

Robert Schumanns »Kinderszenen« beginnen mit dem berühmten Einstieg »Von fremden Ländern und Menschen«: Es ist, als ob wir durch ein Fenster auf eine besinnliche Kindheitsszene, vielleicht gar ein Bild aus eigener Erinnerung schauen würden. Berühmt ist auch die Missdeutung, die »Kinderszenen« seien für Kinder geschrieben worden. Vielmehr jedoch hatte der Komponist mit ihnen eine Reminiszenz eines Erwachsenen an die eigenen Kindheitsjahre vertont. Lieblich und einfühlsam, dabei teils mit Witz, aber auch mit nachdenklicher melancholischer Schwermut erklingen so die 13 Szenen, und der ferne, wehmütige Blick des Erwachsenen lässt sich sogar noch in den kindlichsten Szenen erahnen.

Dabei mögen auch Schumanns romantische Gefühle für seine verehrte Clara für manch zärtliches und schwelgerisches Motiv eine Rolle gespielt haben. Im Zentrum des Zyklus' steht die »Träumerei«, der Inbegriff des romantischen Klavierstücks, dessen Faszination durch die meisterhafte Verarbeitung einer einfachen, aber einprägsamen Melodie nicht allein geklärt werden kann.
Robert Schumann
Robert Schumann

Historie

20.06.2019 - Mitreißende Entdeckungsreise

Martha Argerich, Khatia Buniatishvili, Stephen Kovacevich, Guy Braunstein, Adrian Iliescu, Lyda Chen, Andrei Ioniţă