In the South op. 50

Edward Elgar, der seine Kindheit über der Musikalienhandlung seines Vaters verbracht und schon früh mehrere Instrumente gespielt hatte, stieg um die Jahrhundertwende zu nichts weniger als einem englischen Nationalhelden auf. Endlich wieder ein englischer Komponist von Weltrang! Doch allzu oft wird Elgars Wirken auf das Heroische reduziert. Meist bringt man seinen Namen nur mit seinem »Pomp & Circumstances March No. 1« in Verbindung, der die Vorlage für die Hymne »Land of Hope and Glory« bildete. Aber Elgars Schaffen hat mehr zu bieten – zum Beispiel die Konzertouvertüre »In the South«, ein gut 20 Minuten langes Werk, das man auch getrost Tondichtung nennen könnte. (In Anlehnung an den damals allgegenwärtigen Richard Strauss, der ja mit »Aus Italien« oder »Don Juan« ebenfalls dem Süden huldigte.) Elgars Werk entstand im Winter 1903/1904 während eines Familienurlaubs in Alassio (Ligurien). Nach seinen eigenen Angaben befand er sich auf einem Spaziergang, als ihm die Musik »in a flash« zuflog; Ruinen und Schafhirten sorgten für Inspiration. Er habe die Melodien anschließend lediglich niederschreiben müssen, so Elgar. Die Größe und die Instrumentierung des Orchesters – Blech und Schlagwerk sind satt besetzt – verwirren zunächst genauso wie einige wuchtige Akkorde. Doch Elgar gab an, er habe auch an lang zurückliegende Kriege an seinem Urlaubsort gedacht. Und beispielsweise in der Mitte des Stückes wird es dann auch wieder zart-mediterran, wenn die Solo-Bratsche eine Serenade intoniert.
Edward Elgar
Edward Elgar

Historie

06.02.2018 - Der Norden träumt vom Süden

Stefan Soltész Dirigent

Die Pianisten-Legende Gerhard Oppitz spielt  Brahms' zweites Klavierkonzert.

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