Serenade für Streicher op. 20

Der Sprung zu Edward Elgar überwindet beinahe zwei Jahrhunderte. 1857 in Broadheath geboren und 1934 in Worcester gestorben, gilt der Engländer ja als eine Art musikalischer Erlöser seines Heimatlandes: Nach dem Barockkomponisten Henry Purcell gab es lange Zeit keinen englischen Tondichter mehr von Weltrang. Elgar, den übrigens der im Juni 2017 plötzlich verstorbene Symphoniker-Chefdirigent Sir Jeffrey Tate sehr hochschätzte, galt um die Jahrhundertwende 1900 als der große Erneuerer — beziehungsweise vor allem als neuer großer Nationalkomponist. Doch sollte man ihn nicht nur auf seine »Pomp and Circumstances Marches« reduzieren. Er hat mehr zu bieten als (durchaus eindrucksvollen) Orchester-Bombast-Klang.
1892 und somit ein paar Jahre vor seinem echten Durchbruch entstand die Serenade für Streicher op. 20 in e-Moll. Darin entwickelt er feine Melodielinien — in der Regel verhalten, aber mit vielen spielerisch-heiteren Nuancen. Der Titel deutet bereits an, dass es nicht etwa wie bei einem romantischen Nocturne um nächtliche Unheimlichkeiten geht: Eine Serenade ist ein unterhaltsames Abendständchen unter freiem Himmel.
Edward Elgar
Edward Elgar

Historie

25.12.2017 - Weihnachtskonzert

Adrian Iliescu Musikalische Leitung und Violine

Werke von Vivaldi, Bach, Elgar und Haydn