»Was man auf dem Berge hört« lautet der übersetzte Titel der beinahe exakt zur selben Zeit entstandenen, etwa eine halbe Stunde langen »Bergsymphonie« von Franz Liszt. Auch wenn Hector Berlioz mit seiner »Symphonie fantastique« schon rund zwei Jahrzehnte zuvor Programmmusik geschrieben hatte, begründete Liszt mit diesem Werk doch zumindest im deutschsprachigen Raum ein folgenreiches neues Genre. Er strebte mit dieser ersten seiner Symphonischen Dichtungen nach dem Höchsten: Es ging ihm nach eigener Aussage um die »Erneuerung der Musik durch ihre innige Verbindung mit der Dichtkunst«. Fortan gab es in der symphonischen Musik also zwei Möglichkeiten: Entweder Komponisten schufen »absolute« Werke, die für sich alleinstehen – wie beispielsweise die Symphonien von Brahms oder Bruckner. Oder sie schrieben Werke, die auf Sujets basieren, die nicht aus der Musik stammen, sondern meist aus der Literatur – Richard Strauss brachte solche Tondichtungen später zur Meisterschaft. Man kann sich vorstellen, dass es zwischen Vertretern beider Richtungen immer wieder zu erbittertem Streit kam...
02.12.2018 - Himmelwärts
Sylvain Cambreling Dirigent
Timothy Ridout Bratsche
Werke von Schumann, Liszt und Berlioz