1. Kammerkonzert
Credit: Cove Nouveau

1. Kammerkonzert

Streichsextette

Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal

Satoko Koike Violine

Olivia Rose Francis Violine

Fabian Lindner Viola

Daniela Frank-Muntean Viola

Rafael Menges Violoncello

Theresia Rosendorfer Violoncello

Richard Strauss Streichsextett zur Oper »Capriccio« op. 85

Bohuslav Martinů Streichsextett H. 224

Johannes Brahms Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18

Garmisch, August 1941. Die Partitur seiner 15. und letzten Oper »Capriccio« ist fertig, jener Einakter oder Sketch, den Strauss gegenüber seinem Freund und Mit-Texter Clemens Krauss als »keine Lyrik, keine Poesie, keine Gefühlsduselei: Verstandestheater, Kopfgrütze, trockener Witz« zeichnete. Und, so muss ergänzt werden, auf gruselige Art entfernt, entrückt von den ungeheuerlichen Ereignissen ihrer Zeit; eines sehr alten Mannes Versuch, mit brillanten Tönen die Zeit zum Stillstand zu bewegen. Doch was für Töne! Denken wir nur an die wunderbare »Mondscheinmusik« mit der Gräfin: eins der berührendsten Stimmungsbilder der Opernliteratur! Und hören wir hier das Sextett des verliebten Komponisten Flamand, mit der Strauss’ »Oper über eine Oper« beginnt.

Nahezu 100 Kammermusikwerke hat Bohuslav Martinů als produktivster tschechischer Komponist des 20. Jahrhunderts hinterlassen. Nach seiner Übersiedlung nach Paris 1923 suchte er »Ordnung, Klarheit, Maß, Geschmack, genauen, empfindsamen, unmittelbaren Ausdruck, kurzum: die Vorzüge der französischen Kunst, die ich stets bewundert habe, und die ich wünschte, inniger kennenzulernen«. All dies findet sich in seinem im Mai 1932 an der Seine binnen einer Woche entstandenen Streichsextett. Martinů reichte das Werk für den Coolidge-Preis ein, doch als das Glückwunsch-Telegramm eintraf, ging er davon aus, seine Freunde hätten ihm einen Streich spielen wollen. Es dauerte eine Weile, bis er von der Echtheit des Schreibens überzeugt werden konnte. Mit dem Preisgeld kaufte er sich dann ein eigenes Klavier.

Eigentlich sollte es sogar ein Septett werden. Brahms hatte schon damit begonnen, doch vor der Fertigstellung des ersten Satzes die Notbremse gezogen. Nach einer 1859 in Detmold gefertigten Skizze komponierte er das Werk zu großen Teilen im Sommer 1860 in Hamburg und Bonn. Kaum ein Werk von Brahms fand derart ungeteilte Zustimmung bei Publikum wie Kritikern. Max Kalbeck: »Es ist klar wie der lichte Tag; eine Sonne, die im grünen Strom des Siebengebirges gebadet hat, steht über ihm, spiegelt sich in den diamantenen Tautropfen seiner tausend Blüten und erhellt jedes Winkelchen und Eckchen mit ihren freudigsten Strahlen. Die Melodien klingen, als wären sie gerade herausgesungen, als atmeten sie mit der erquickenden Frische des jungen Tages die Luft eines verheißungsvollen Lebens ein.« Kann es einen schöneren Schlusspunkt geben für diese Sextett-Matinee?

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