2. Symphoniekonzert
Klassische Erneuerung
»Deine Weisheit sei die Weisheit der grauen Haare, aber dein Herz – dein Herz sei das Herz der unschuldigen Kindheit.« Friedrich von Schiller (1759–1805)
Sylvain Cambreling Dirigent
Alexander Malofeev Klavier
Elliott Carter Three Illusions for Orchestra
Camille Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 22
Antonín Dvořák Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88
In seinem 2005 uraufgeführten, nicht einmal 10-minütigen »Three Illusions for Orchestra« kondensiert der amerikanische Komponist Elliott Carter große Geschichten: Eine Episode aus Cervantes’ Roman »Don Quixote« trifft auf den römischen Mythos von Jupiter und der Quelle der Jugend, bevor dann Thomas Morus’ »Utopia« tönend in der bestechenden Miniatur aufleuchtet. Dieses klingende Triptychon erzählt mehrfach von Liebe und Schönheit in einer Sprache jenseits von Worten.
Die Uraufführung von Camille Saint-Saëns’ zweitem Klavierkonzert 1868 geriet zunächst zum Misserfolg – doch lag es nicht daran, dass der Komponist das Stück in nur 17 Tagen geschrieben hatte, sondern daran, dass er trotz geringer Proben selbst den Klavierpart übernahm. Franz Liszt hingegen erkannte sofort die Qualität der Musik und sorgte maßgeblich dafür, dass sie weiter aufgeführt wurde. Heute gilt das Werk mit dem fesselnd virtuosen Presto des dritten Satzes längst als das beliebteste von Saint-Saëns’ fünf Klavierkonzerten.
Antonín Dvořák liebte seine neue Sommerresidenz in Vysoká, ein erquickliches Refugium, ermöglicht durch den Erfolg seiner ersten England-Reise. Er führte hier »ein glückliches Leben«, konnte »neue Kraft sammeln« und sich täglich »an Gottes schöner Natur ergötzen«. Im August 1889 begann er dort mit seiner Achten, einem lichten, heiteren Gegenstück zur 1885 vorausgegangenen schweren, ernsten Siebten in d-Moll. In einem wahren Melodienreigen aus sommerlicher Lebensfreude kehrte Dvořák nun auch zurück zu seiner geliebten tschechischen Volksmusik. Die Grundstimmung des Werks hatte Eduard Hanslick sagen lassen, dass »in Dvořáks Musik immer die Sonne scheint«. Und sie scheint auf eine hinreißende Fülle von Naturstimmungen und -lauten, mit Vogelrufen, für die der Vogelnarr Dvořák wundervolle Holzbläser-Soli fand.
Einführungsveranstaltung 60 Minuten vor diesem Konzert findet eine Einführung in das Programm statt. Der Eintritt ist für Konzertbesucher frei! Die Einführungsveranstaltung findet im E-Saal der Laeiszhalle (Zugang über den Künstlereingang) statt und dauert etwa 30 Minuten.
Laeiszhalle Hamburg, Brahms-Foyer
Olivia Rose Francis, João Vargas – Tango-Musik von Piazzolla u. a.
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal
Armat Quartett – Streichquartette von Pärt, Beethoven und Schubert
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Jiří Rožeň, Josef Špaček – Werke von Dvořák, Brahms und Martinů