10. Symphoniekonzert
Klingende Landschaften
»Wir nennen es Helligkeit, wenn uns mit dem Aufgang der Sonne das Nahe sichtbar gemacht und die Sterne verfinstert werden.« August Pauly (1850–1914)
Sylvain Cambreling Dirigent
Joonas Ahonen Klavier
Lucie Krysatis Horn
Matthias Kessler Glockenspiel
Alexander Radziewski Xylorimba
Olivier Messiaen »Des canyons aux étoiles …«
In der zweiten Konzerthälfte nach einer Pause findet das Abschlusskonzert »ENCORE« des Martha Argerich Festivals 2025 statt. Sie erleben Schumanns Klavierquintett op. 44 mit Martha Argerich, Adrian Iliescu, Amihai Grosz und Jing Zhao – ebenfalls im Großen Saal der Laeiszhalle. Tickets für das 10. Symphoniekonzert gelten auch für das »ENCORE«. Um Spenden wird gebeten. Mehr Infos
»Von den Canyons zu den Sternen … Das bedeutet ein Sich-Erheben aus der Tiefe der Canyons bis hinauf zu den Sternen – und noch höher hinauf bis zu den Auferweckten des Paradieses – um Gott und die Fülle seiner Schöpfungen zu preisen: die Schönheiten der Erde (ihre Felsen, ihre Vogelgesänge), die Schönheiten des sichtbaren Himmels, die Schönheiten des geistigen Himmels«, schreibt Olivier Messiaen im Vorwort zur Partitur von »Des Canyons aux étoiles …«.
Der großartige Konzertsaal im New Yorker Lincoln Center trägt den Namen »Alice Tully Hall«, benannt nach der wohl wichtigsten Kunstmäzenin der Stadt. Weniger bekannt ist, dass Alice Tully auch als Opernsängerin tätig war, nachdem sie in Paris Gesang studiert hatte. Sie war es auch, die es fertigbrachte, Olivier Messiaen zu einer Komposition anlässlich des 200. Geburtstags der USA im Jahr 1974 zu überreden. Ihr muss von Anfang an klar gewesen sein, dass dies kein Hymnus auf die amerikanische Geschichte und Zivilisation werden konnte und dass Messiaen von seinem »theologischen Regenbogen« auch hierbei nicht abzubringen sein würde.
Entstanden ist ein abendfüllendes Werk, mithin das längste des Komponisten, für 44 Musiker:innen konzipiert. Messiaen beauftragte seinen amerikanischen Agenten, eine Reise nach Utah und seine Nationalparks zu organisieren, die im Frühjahr 1972 stattfand. Der Komponist war überwältigt von der Landschaft, vom Vogelreichtum und von den wundervoll kräftigen Farben der Felsen: »Bryce Canon ist das größte Wunder in Utah. Er ist ein gigantisches Amphitheater aus roten, orangefarbenen und violetten Felsen in fantastischen Formen: Burgen, viereckige Geschütztürme, runde Türmchen, natürliche Fenster, Brücken, Statuen, Säulen, ganze Städte und dann hin und wieder ein schwarzer, bodenloser Abgrund.«
Messiaen notierte eine Vielzahl einheimischer Vogelrufe (52, dazu 14 aus Afrika, fünf aus Australien, je vier aus Hawaii und Japan, zwei aus China, eine aus Indien), um sie im Stück zu verwenden. In den 12 Sätzen von »Des canyons aux étoiles …« verbindet er die musikalischen Naturschilderungen, die Farben und den Gesang der gefiederten Himmelswesen mit seinem stets gegenwärtigen theologischen Kosmos, der die Schönheiten der Erde in eine transzendente Dimension projiziert. Zur Idee der Verbindung von irdischen und überirdischen Zielen kam ihm die Tatsache durchaus gelegen, dass viele Orte in den Nationalparks Utahs durch die dort lebenden Mormonen mit biblischen Namen bezeichnet wurden.
Einführungsveranstaltung Dr. Verena Mogl führt 60 Minuten vor diesem Konzert in das Programm ein. Der Eintritt ist für Konzertbesucher:innen frei! Die Einführungsveranstaltung findet im Studio E der Laeiszhalle (Zugang über den Künstlereingang) statt und dauert etwa 30 Minuten.
Im Rahmen des 10. Symphoniekonzerts
Martha Argerich, Clara-Jumi Kang, Adrian Iliescu, Timothy Ridout, Jing Zhao | Schumanns Klavierquintett op. 44
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Musiker des Orchesters – Werke von Johannes Brahms
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal
Ein spannendes und interaktives Krimikonzert – Altersgruppe: Empfohlen ab 16 Jahren
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal