3. Kammerkonzert
»Kunst ist das Fenster, durch das der Mensch seine höhere Fähigkeit erkennt.« (Giovanni Segantini)
Lesen Sie den Text »Ewige Einblicke und andere Aussichten« zu unserer Saison 19/20 von Alexander Meier-Dörzenbach.
Zoltán Kodály Sonate für Violoncello Solo h-Moll op. 8
Robert Schumann Fantasiestücke op. 73
Dmitri Schostakowitsch Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40
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Andrei Ioniţă Violoncello
Naoko Sonoda Klavier
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Wie weit reichen die Grenzen der Fantasie? Diese Frage stellen sich Komponisten bis heute immer wieder – mit unterschiedlichen Antworten. Zoltán Kodálys 1918 uraufgeführte Sonate für Solocello fehlt in keiner Liste der bedeutendsten Werke der Celloliteratur. Das hat mehrere Gründe: Kodálys originelle Ideen verblüffen durch hohe Expressivität, volksmusikhafte Motive, höchste Virtuosität und einen großen Sinn für das Instrument: Vielleicht in keinem anderen Stück für Cello wird dem Solist eine so vielgestaltige und umfassende Anforderung an sein instrumentales Können gestellt wie hier. Die Belohnung dafür ist höchster Hörgenuss, der überrascht, manchmal herausfordert und oft erstaunt.
Robert Schumanns Antwort auf die Eingangsfrage wäre vielleicht gewesen: Es gibt keine Grenzen der Fantasie. Seine Fantasiestücke schrieb er in den Wirren der Revolutionsjahre 1848/1849, aber offenbar in höchst fruchtbarer Verfassung. Und so scheinen sich die drei Sätze außerhalb von engen Formkorsetten frei zu entfalten und dabei durchaus an Eifer und Feuer zu gewinnen.
Die Sonate für Cello und Klavier von Dmitri Schostakowitsch erweitert die romantischen Seiten des Instruments um sarkastische, brutale, manchmal verzweifelte Aspekte, denen dennoch die Sehnsucht nach Harmonie und Frieden nicht verborgen bleibt. Schostakowitsch nutzt – wie Kodály und Schumann auch – das Violoncello als höchst authentischen Ausdruck der menschlichen Stimme in zutiefst ergreifenden Schattierungen.
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Roland Kluttig Dirigent
Andrei Ioniţă Violoncello
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Andris Poga Dirigent
Elena Bashkirova Klavier
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Verleihung des Sir-Jeffrey-Tate-Preises
Sylvain Cambreling Dirigent
Timothy Ridout Viola (Preisträger)