1. Symphoniekonzert
Namenlose Liebe
»Was ist ein Name? Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften.« William Shakespeare: »Romeo und Julia« (1597)
Sylvain Cambreling Dirigent
Catriona Morison Alt
Cyrille Dubois Tenor
Edwin Crossley-Mercer Bass
Slowakischer Philharmonischer Chor
Hector Berlioz »Roméo et Juliette«
Was für eine liebestrunkene Partitur: »Roméo et Juliette, dramatische Symphonie, mit Chor, Gesangssoli und Prolog als chorisches Rezitativ, nach Shakespeares Tragödie, Niccolò Paganini gewidmet« – welch Reichtum an lyrischen Tönen, was für zauberhafte Momente, auch skurrile, irrationale, welch satte Harmonien und hinreißende melodische Bögen! Sein Schöpfer Hector Berlioz selbst war im Ausnahmezustand: »Welch leidenschaftliches Leben führte ich in dieser ganzen Zeit! Mit welcher Kraft schwamm ich in diesem weiten Meer der Poesie, umschmeichelt von der übermütigen Brise der Fantasie, unter den warmen Strahlen der Liebessonne Shakespeares, und im Vertrauen auf meine Kraft, die wunderbare Insel zu erreichen, auf der sich der Tempel der reinen Kunst erhebt.« Mit »Roméo et Juliette« hatte Berlioz – nach langer Suche – endlich sein symphonisches Traumtheater erschaffen.
Begonnen hatte es 1827 mit Shakespeare-Aufführungen durch eine englische Theatertruppe. Berlioz verliebte sich unsterblich in die Darstellerin weiblicher Hauptrollen, seine spätere Frau Harriet Smithson. »Als Shakespeare so aus heiterem Himmel auf mich niederkam, schmetterte es mich zu Boden«, gestand er in seinen Memoiren. »Sein Blitz, der mir den Himmel der Kunst mit einem erhabenen Dröhnen eröffnete, erhellte mir seine weitesten Fernen. Ich erkannte die wahre Größe, wahre Schönheit und ganze Wahrheit der dramatischen Kunst.« Der andere »Blitz« kam im Jahr darauf mit Beethovens Symphonien auf ihn: Berlioz erahnte die unvorstellbare Ausdruckskraft des Symphonischen und plante eine ganz neue Darstellungsform für eine Tragödie. Doch es sollte mehr als ein Jahrzehnt vergehen, bis »Roméo et Juliette« im November 1839 in Paris aufgeführt werden konnte.
Einführungsveranstaltung Johann Layer führt 60 Minuten vor diesem Konzert in das Programm ein. Der Eintritt ist für Konzertbesucher frei! Die Einführungsveranstaltung findet im Studio E der Laeiszhalle (Zugang über den Künstlereingang) statt und dauert etwa 30 Minuten.
Laeiszhalle Hamburg, Brahms-Foyer
Susanne Barner, Marc Renner, Elmar Hönig, Christian Ganzhorn, Péter Gulyka – Mozart: Symphonie für Holzbläserquintett
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Ilan Volkov, Clara-Jumi Kang – Werke von Rameau, Glasunow und Schumann
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal
Satoko Koike, Yiju Seo, Fabian Lindner, Daniela Frank-Muntean, Rafael Menges, Theresia Rosendorfer – Werke von Strauss, Martinů und Brahms