Foto: Simon Pauly

1. VielHarmonie-Konzert

Hans-Jürgen Schatz | Sylvain Cambreling

Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal

Thomas Mann »Fülle des Wohllauts« | Eine literarisch-musikalische Operngala eingerichtet von Hans-Jürgen Schatz

Sylvain Cambreling Dirigent

Jacquelyn Wagner Sopran

Diana Haller Mezzosopran

Michael Spyres Tenor

Hans-Jürgen Schatz Sprecher

Wenn Hans Castorp auf dem Zauberberg die Gesellschaft seines Grammophons genießt, aus dem Verdi, Debussy, Bizet, Gounod und Schubert erklingen, liegt eine kaum mehr zu messende Zeitspanne bereits hinter – doch das Erschütterndste noch vor ihm. Diese Musikweltliteratur des vor genau 150 Jahren geborenen Thomas Mann bildet die Basis für einen opulenten Abend des Wohllauts.

In Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“ (1924) gibt es im siebenten Kapitel einen Abschnitt mit der Überschrift „Fülle des Wohllauts“. Wir befinden uns im Klaviersalon des Sanatoriums Haus „Berghof“. Der Hofrat Behrens überrascht die Patienten mit einer technischen Neuheit. „Es war ein strömendes Füllhorn heiteren und seelenschweren künstlerischen Genusses“, schreibt Mann. „Es war ein Musikapparat. Es war ein Grammophon.“ Hans Castorp, der Held des Romans, übernimmt es, Gerät und Schallplatten zu verwalten. Er ist es, der für die anderen Patienten, oder auch nur für sich allein, die Platten abspielt, die „Fülle des Wohllauts“ aus dem Grammophon strömen läßt.

Hans-Jürgen Schatz liest Auszüge aus „Fülle des Wohllauts“, in denen Thomas Mann zum einen unnachahmlich das Grammophon und die Wirkung dessen beschreibt, was aus dem Lautsprecher tönt, zum anderen die einzelnen Musiknummern einleitet, in der Absicht, „unseren Zuhörern ein ungefähres Verständnis für die intime Teilnahme einzuflößen.“

Text und Musik, von Thomas Mann nicht ohne Grund so zusammengestellt, erzählen humorvoll und berührend einen Abend lang von Liebe und Tod.

Für Hans Castorp erschallt der „Instrumentaltrubel“ begleitet vom Rauschen und Knacken der Schellackplatten aus dem Grammophon. In diesem literarischen Konzert wird die Musik von großem Orchester und (vier) Sängern präsentiert. Auf unliebsame Nebengeräusche kann also verzichtet werden - und hoffentlich auch auf den Nachbarn im Publikum, der wie Hans Castorp vor dem Grammophon „das Herrscherglück des Dirigenten kostend, ... mit aufgehobener Hand einer Trompete den pünktlichen Einsatz“ gibt. Letzteres sollte dem Dirigenten auf dem Podium vorbehalten bleiben.

 Einführungsveranstaltung  60 Minuten vor diesem Konzert findet eine Einführung in das Programm statt. Der Eintritt ist für Konzertbesucher:innen frei! Die Einführungsveranstaltung findet im Studio E der Laeiszhalle (Zugang über den Künstlereingang) statt und dauert etwa 30 Minuten.

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