8. Kammerkonzert
Dieses Konzertprogramm wurde aufgrund der Maßnahmen zum Infektionsschutz überarbeitet und findet unter angegebenen Auflagen vor Publikum in der Laeiszhalle statt.
Beethoven Quintett für Flöte und Streicher (arr. von Guy Braunstein nach der Violinsonate Nr. 4 a-Moll op. 23)
Prokofjew Quintett g-Moll op. 39
Mendelssohn Bartholdy Streichquintett B-Dur op. 87
Guy Braunstein Violine
Rumyana Yankova Violine
Susanne Barner Flöte
Marc Renner Oboe
Elmar Hönig Klarinette
Hsiang-Hsiang Tsai Viola
Sebastian Marock Viola
Li Li Violoncello
Rafael da Cunha Kontrabass
Ludwig van Beethovens Violinsonate Nr. 4 op. 23 steht zu Unrecht etwas im Schatten der 1801 zeitgleich veröffentlichten „Frühlingssonate“. Ihr dramatischer Grundton schlägt sich in spannungsreichen Motivgegenüberstellungen und einer für Beethoven typischen rhythmischen Akzentuierung nieder. Das Arrangement des hochdekorierten und international renommierten Violinisten Guy Braunstein für Flöte und Streichquartett arbeitet die motivischen Wendungen wunderbar heraus und lässt den dramatischen Grundcharakter dieses bedeutenden Werks noch stärker strahlen.
Der Kosmopolit Sergei Prokofjew hat – wie einige seiner sowjetischen Komponistenkollegen auch – eine bemerkenswerte Biografie vorzuweisen, die sich auch in seinem faszinierenden und äußerst vielseitigen Werk niederschlägt. Zum Zeitpunkt der Komposition seines Quintetts op. 39 im Jahre 1924 befand sich Prokofjew gerade in Paris. Ursprünglich war die für Oboe, Klarinette, Violine, Bratsche und Kontrabass geschriebene Komposition als Untermalung einer Zirkustruppe gedacht. Das hört man dem sechssätzigen Quintett deutlich an: Die originellen Ideen, der musikalische Humor – gepaart mit effektvollen, überraschenden Wendungen – lassen das Werk geradezu „clownesk“ erscheinen.
Der Elan des ersten Satzes in Felix Mendelssohn Bartholdys Streichquintett op. 87 ist auch heute noch ansteckend. Die geordnete Eleganz des Andante scherzando wirkt erhebend, bevor „eine der großen Elegien der Kammermusik“ mit dem Adagio des dritten Satzes erklingt. Ob der viel zu früh verstorbene Komponist gespürt haben mag, dass ihm zum Zeitpunkt der Komposition nur noch zwei Lebensjahre blieben, sei dahingestellt, jedoch sind Wehmut und Trauer hier ebenso greifbar. Der Finalsatz kehrt zurück zur Heiterkeit, mit der der Komponist selbst eigentlich nicht ganz zufrieden war – doch zu einer Überarbeitung kam es nicht mehr.
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