Himmlische Leben
6. Symphoniekonzert
»Auf Flügeln des Gespräches« – Spielzeit-Essay von Alexander Meier-Dörzenbach.
Sylvain Cambreling Dirigent
Sarah Wegener Sopran
Dukas Vorspiel zum 3. Akt der Oper »Ariane et Barbe-Bleue«
Boesmans Trakl-Lieder (Fassung für Kammerorchester von Sylvain Cambreling)
Mahler Symphonie Nr. 4 G-Dur
Paul Dukas kennen wir vor allem durch seinen Orchester-Streich »Der Zauberlehrling«, der schon den frühen Walt Disney höchst persönlich inspirierte. Weniger bekannt ist die Dukas-Oper »Ariane et Barbe-Bleue« aus dem Jahr 1907. Wir hören die Ouvertüre zu einem Bühnenstück, in dem Herzog Blaubart drei Töchter umwirbt, ihnen drei Schlüssel für Türen seines Schlosses überreicht – mit der Auflage, nur einen einzigen Raum nicht zu öffnen. Und schon in der Ouvertüre entfaltet Dukas seine ganze geniale Orchesterzauberkraft. Unheimlich, dramatisch, märchenhaft; die beste Filmmusik vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Während die »Trakl-Lieder« (1988) des im April 2022 verstorbenen Belgiers Philippe Boesmans‘ ebenfalls brillante Orchesterdunkelheiten enthalten, treffen wir nach der Pause auf die wohl lichteste Symphonie Gustav Mahlers. Doch hinter dem Licht dieser Symphonie stecken ebenfalls dunkle Untiefen. Schon bei einem Kinderkonzert in der New Yorker Carnegie Hall sagte der große Mahler-Wiederentdecker Leonard Bernstein im Jahr 1960: »Ihr werdet es kaum glauben: Der Mann, der diese fröhlich-glückselige Musik schrieb, war einer der unglücklichsten Menschen aller Zeiten! Und der Grund, warum er so unglücklich war, war nämlich genau dieser Zwiespalt in ihm selbst. In dieser einerseits so entzückend lustigen Symphonie werdet ihr auch immer eine Stimme des Weinens hören – die Stimme des anderen Mahler. Als würde jemandem das Herz gebrochen werden. Und zwar ganz plötzlich, inmitten fröhlichster Musik!«
Einführungsveranstaltung Kathrin Garthaus führt 45 Minuten vor diesem Konzert in das Programm ein. Der Eintritt ist für Konzertbesucher frei! Die Einführungsveranstaltung findet im Großen Saal der Laeiszhalle statt und dauert 20 bis 25 Minuten.
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal
Christian Specht, Frederik Virsik, Matthias Secker, Wiebke Bohnsack, Matthias Kessler, Cedric Gyger, Lucie Krysatis – Werke von Auric, Tansman, Schulhoff, Aigmüller, Piazzolla und Séjourné
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Sylvain Cambreling, Mikael Rudolfsson – Werke von Sciarrino, Berio und Beethoven
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Han-Na Chang, Benjamin Beilman – Werke von Glinka, Prokofjew und Schostakowitsch