Mehr als 14 Jahre beschäftigte sich Maurice Ravel mit »La Valse«. Die Vorgeschichte des Werks, das er 1920 vollendete, reicht bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. In einem Brief an den Musikkritiker Jean Marnold teilte er mit, dass er unter dem Titel »Wien« einen Walzer als eine Art Hommage an Johann Strauss jr. plane. Aber erst, als ihn der Ballett-Impresario Sergei Djagilew um ein neues Opus für sein Ensemble Ballets Russes bat, griff der Komponist auf die alte Idee zurück, die er nun als ein »choreographisches Poem« konzipierte: »Ich dachte bei diesem Werk an eine Art Apotheose des Wiener Walzers, in die sich in meinen Gedanken die Vorstellung eines phantastischen Wirbels mischte, dem niemand entrinnen kann«, schrieb er 1928. In einer Partiturnotiz konkretisierte er den programmatischen Gehalt: »Flüchtig lassen sich durch schwebende Nebelschleier hindurch walzertanzende Paare erkennen. Nach und nach lösen sich die Schleier auf: Man erblickt bei A [Beginn des Hauptthemas] einen riesigen Saal mit zahllosen im Kreis wirbelnden Menschen. Die Szene erhellt sich zunehmend; beim Fortissimo bei B erstrahlen die Kronleuchter im hellen Glanz. Eine kaiserliche Residenz um 1855.«
18.04.2019 - Träume und Leidenschaften
Ion Marin Dirigent
Federico Colli Klavier
Werke von Sibelius, Grieg, Ravel und Strauss
24.04.2019 - Federico Colli & Ion Marin
Ion Marin Dirigent
Federico Colli Klavier
Werke von Sibelius, Grieg, Ravel und Strauss