Leidenschaftliche Ruhe
1. Morgen Musik
»Auf Flügeln des Gespräches« – Spielzeit-Essay von Alexander Meier-Dörzenbach.
Sylvain Cambreling Dirigent
Lauryna Bendžiūnaitė Sopran
Andreas Wolf Bass-Bariton
Europa Chor Akademie (Einstudierung: Jan Hoffmann)
Strawinsky Mass
Haydn Symphonie Nr. 49 f-Moll Hob. I:49 – »La Passione«
Fauré Requiem op. 48
Die Symphoniker Hamburg mit Chefdirigent Sylvain Cambreling, der immer wieder beeindruckenden Europa Chor Akademie Görlitz und zwei Ausnahme-Sängersolisten in einem umwerfenden Konzertprogramm: Wenn ein Konzert schon mit Igor Strawinskys in der Nachkriegszeit entstandener »Mass« startet, ist Überwältigung garantiert.
Ein aufgewühlter Gestus macht sich dann auch in Haydns f-Moll-Symphonie breit: Er komponierte sie im Jahr 1768, aber erst viel später erhielt sie den Beinamen »La passione« – und es wurde behauptet, Haydn habe das Werk »auf einen besonderen, ihn tief verwundenden Trauerfall unter den Seinigen geschrieben«. Erwiesen ist das nicht, aber die Symphonie suggeriert tatsächlich eine außermusikalische Assoziation: Plötzliche dynamische und rhythmische Kontraste wühlen den weitgehend ruhigen Verlauf auf.
Danach heißt es: Und ewig lockt das Paradies! Eine musikalisch bewegende Aufführung verspricht das prachtvolle Requiem von Gabriel Fauré, welches in Erinnerung an seine verstorbenen Eltern entstand. Das bedeutende Werk ist anders als alle anderen Vertonungen der lateinischen Totenmesse: Eine zarte Revolution, ein Tod ohne den Stachel des Jüngsten Gerichts, ohne Angst und Schrecken – sondern gipfelnd in einer viel versöhnlicheren Verheißung: dem Paradies als Ort des Friedens und der Liebe. Fauré selbst bemerkte, es sei ein Stück »von sanftem Charakter«.
Laeiszhalle Hamburg, Kleiner Saal
Satoko Koike, Makrouhi Hagel, Fabian Lindner, Jee Hee Kim, Per Rundberg – Werke von Webern, Bruch und Brahms
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Charles Dutoit, Nelson Goerner – Werke von Strawinsky, Ravel und Dvořák
Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal
Finnegan Downie Dear, Anastasia Kobekina – Werke von Haydn, Elgar und Britten